Freitag, 20. September 2013

City Strolls: Hamburg-Eimsbüttel

Es gibt sie, die blinden Flecken auf dem Plan in der eigenen Stadt. Meiner ist Eimsbüttel: ein Stadtteil, in dem eine Freundin wohnt und in den ich ab und zu fahre, um in eine bestimmte Bar zu gehen. Widerwillig. Als ich selbst noch keine Hamburgerin war, schleifte mich besagte Freundin jedoch in Läden, die bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen haben. 

An einem sonnigen Herbsttag nahm ich mir also vor, diese und neue Orte wiederzufinden. Alle Wege in Eimsbüttel führen zur Osterstraße. Eine äußerst hässliche Straße, die sich wie eine verkalkte Arterie durch den Stadtteil zieht. Die von Bausünden gesäumte Verkehrsader ist stark befahren und auch die Auslagen der Geschäfte bieten keine willkommene Abwechslung zum Lärm und Dreck.

Balkone jenseits der Osterstraße. @Eimsbüttel
Mit einer Ausnahme: der Alpenkantine. Erleichtert stürme ich in den schlichten, bis ins kleinste Detail liebevoll eingerichteten Laden und werfe einen Blick auf das Angebot. Gleich beim Walnuss-Karotten-Kuchen bleibe ich hängen. Aber auch die Salate sehen spannend aus. Es ist Herbst und da tummeln sich Kürbisstücke neben roter Beete und lila Kartoffeln. Nix da Eisbergsalat!
Ich entscheide mich also für zwei kleine Portionen Salat, die in reizenden Pols Potten-Schälchen serviert werden. Die niederländische Keramik kann man hier auch kaufen.

Pols Potten @Alpenkantine
Nach dem Mittag in der Herbstsonne geht es weiter die triste Osterstraße entlang. Mein Ziel: das Kongehus von Nicole Siemssen, ein kleiner verwinkelter Laden mit keinem speziellen Konzept. (Bestimmt gibt es eins, ich habe es nur nicht entdeckt.) Hier scheint sich eine Frau mit sicherem Geschmack den Traum vom eigenen Geschäft erfüllt zu haben. Es gibt antike Möbel, eine Madonnen-Statue aus Gips, Kleider von Nathalie Vleeschouwer, ein Vintage Lego-Schloss und viele Deko-Sachen zu kaufen. Neuerdings auch Hula-Hoop Reifen in allen Farben und Formen. Alles Sachen, die man garantiert nur hier findet und ein Traum zum "Schmökern", Kaffee trinken (ja, eine Kaffeemaschine gibt es auch) und dabei bedeutsame Gespräche führen.

Für eine bessere Welt! @Kongehus
Drei Schritte neben dem Kongehus liegt das Lecker Wohnen, ein kleiner Laden, in dem ich mich immer sehr befangen und beobachtet fühle. Aber für die leckere Eimsbütteler Kakaocreme (ich empfehle "Kekskrümel"!!!) vom Kakao-Kontor Hamburg muss man da durch. Die gibt es da nämlich neben lustigen Wohnaccessoires und Jute-Beuteln. Wenn man sich die strenge Beobachtung ("Keine Fotos!!!") nicht antun möchte, kann man auch gleich direkt ins Kakao-Kontor gehen, das nicht weit entfernt ist.

Für alle Foodists, Foodies oder einfach nur Hungrige in Hamburg, empfehle ich den Besonders lecker-Markt am Sonntag! Letztes Jahr konnte ich da wirklich viel entdecken und vor allem...probieren!